Atemkompetenz

Atmen ist Verhalten! Das Atemverhalten eines Menschen zeigt sich in spezifischen Atemmustern und ist unbewusst gelerntes Verhalten.

Schlechte Atemgewohnheiten können zu massiven Störungen im Säure-Basis-Geleichgewicht und damit zu spürbaren Veränderungen in unseren Körperfunktionen führen. Die Auswirkungen daraus zeigen sich in u.a. durch Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, und Leistungsabfall.

Das Erlernen von Atemgewohnheiten, die die Atmung optimieren, können die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit grundlegend verbessern.

Atemregulierung

Die Wahre Kunst des Atmens liegt nicht darin, den Atem zu steuern, sondern die natürliche Atmung fließen zu lassen. Die Atemmechanik (äußere Atmung) und die Atemchemie (innere Atmung) spielen dabei ein harmonisches Zusammenspiel, dessen Dirigent sich hinter den komplexen Steuermechanismen unseres Organismus befindet. Die Atemmechanik, also das Ein- und Ausatmen, dient dabei der Atemchemie, u.a. dem Erhalt des Säure-Basis-Gleichgewichts in unserem Körper – einer elementaren Funktion für alle physiologischen Prozesse in einem Menschen.

Atementspannung

​In Situationen, die als belastend oder bedrohlich wahrgenommen werden, verändert sich die Atmung. Wer Stress hat, atmet oftmals flach und schnell in der Brust-Atmung. Die langsame Bauch-Atmung dagegen erfolgt fast ausschließlich bei innerer Ruhe und Angstfreiheit. Durch anhaltende Belastungen werden die Zustände der Entspannung seltener und die Atmung kann sich dauerhaft zu einer schnelleren und unregelmäßigeren Brustatmung entwickeln. Dies wird zusätzlich gefördert durch Muskelanspannungen im Körper, hochgezogene Schultern, zu wenig Bewegung oder durch Einziehen des Bauches bei sitzenden Tätigkeiten. Es besteht also ein enger Zusammenhang zwischen dem seelisch-körperlichen Befinden und der Art der Atmung. Mit einem gezielten Atemtraining kann über die Atmung körperliche Entspannung und geistige Ruhe gefördert werden.

Was Atementspannung bewirkt

Atementspannung aktiviert den Parasympathikus und wirkt der Stressreaktion entgegengesetzt.

  • Normalisierung der Atmung durch eine geringere Atemfrequenz
  • verstärkte Bauchatmung
  • verminderte Aktivität des sympathischen Nervensystems
  • Normalisierung von Blutdruck und Puls
  • Senkung des Muskeltonus
  • Zunahme der Durchblutung in Haut und Extremitäten
  • Zunahme von innerer Ruhe und Gelassenheit
  • größere Klarheit in Wahrnehmung und Denken
  • geringeres Bedürfnis nach Genuss- oder Suchtmittel (Nikotin, Alkohol, Drogen)

Die Atementspannung bietet eine Vielzahl an Übungen und ist bereits nach einer sehr kurzen Trainingszeit eine sehr einfach anzuwendende Technik bei Stress.