Die Sommermonate werden nicht nur gefühlt, sondern auch tatsächlich immer extremer. Laut Wetter- und Klimaforschung treten Hitzewellen heute nicht nur häufiger auf, ihre Dauer hat sich ebenfalls verlängert und sie betreffen zunehmend auch Regionen, die bislang als eher gemäßigt galten. Für viele Menschen bedeutet das eine echte Belastungsprobe für Kreislauf, Schlaf, Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden.

Heiße Sommer, hoher Stress – Wenn Hitze zur Gefahr für die Gesundheit wird!

Besonders empfindlich reagieren ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke und all jene, die unter anhaltendem Stress stehen. Doch mit dem richtigen Verhalten im Alltag lässt sich die Hitzebelastung deutlich reduzieren. In diesem Artikel stellen wir dir sieben erprobte Strategien vor, mit denen du deinen Körper und Geist auch bei hohen Temperaturen optimal unterstützen kannst.

Hitzschlag und Sonnenstich – Erkennen und Handeln

Gerade bei Hitzewellen steigt das Risiko für ernsthafte hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Zwei der häufigsten Gefahren sind Hitzschlag und Sonnenstich – beides Zustände, die beide schnelles Handeln erfordern.

Sonnenstich:

  • Ursache: intensive Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken.
  • Symptome: Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, rote Kopfhaut, manchmal Fieber.
  • Maßnahmen: Betroffene sofort in den Schatten bringen, Kopf kühlen, viel trinken, ggf. flach lagern – bei starker Ausprägung ärztliche Hilfe holen.

Hitzschlag:

  • Ursache: Überhitzung des Körpers, meist durch körperliche Anstrengung bei großer Hitze.
  • Symptome: sehr hohe Körpertemperatur (>40°C), heiße trockene Haut, Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit, Herzrasen, Krämpfe, kein Schwitzen mehr
  • Maßnahmen: Notfall! Sofort Notarzt rufen, Betroffene in den Schatten bringen und aktiv kühlen (feuchte Tücher, kalte Wickel), Flüssigkeit nur bei Bewusstsein verabreichen

Diese Zustände zeigen, wie wichtig präventive Maßnahmen sind – sie können im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten.

Um gar nicht erst in diese Situation zu geraten, lohnt es sich, im Alltag bewusst mit Hitze umzugehen, denn schon kleine Veränderungen können Großes bewirken.

Die folgenden sieben konkreten Tipps helfen dir dabei, Körper und Geist auch bei hohen Temperaturen in Balance zu halten

1. Ausreichend trinken – aber richtig

Flüssigkeitszufuhr ist das A und O. Bei Hitze verliert der Körper deutlich mehr Wasser, und zwar durch Schwitzen, aber auch über die Atmung. Ein Mangel kann schnell zu Schwindel, Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen und Konzentrationsstörungen führen.

  • Empfehlung: Täglich mindestens 30 bis 40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht täglich, bei Hitze auch deutlich mehr. Wer viel schwitzt, braucht bis zu drei Liter und mehr.
  • Wichtig: Nicht erst trinken, wenn der Durst kommt – dann ist der Körper bereits im Defizit.
  • Temperatur: Lauwarmes oder zimmerwarmes Wasser ist besser als eiskaltes, da es den Körper nicht zusätzlich belastet.
  • Extra-Tipp: Ungezuckerte Tees oder Wasser mit Zitronenscheiben, Gurke oder Minze machen das Trinken leichter und angenehmer.

Du möchtest noch tiefer ins Thema einsteigen? Dann lies auch den ergänzenden Blogartikel Trinken in der Sommerhitze – Gib Wassermangel keine Chance“. Dort erfährst Du, wie du deinen Flüssigkeitshaushalt gezielt stabil halten kannst.

2. Leicht, aber regelmäßig essen

Schwere, fette Mahlzeiten belasten die Verdauung und den Kreislauf. Bei Hitze reagiert der Körper empfindlicher, da die Blutzirkulation vor allem zur Kühlung benötigt wird.

  • Besser: Leichte Kost wie Salate, gedämpftes Gemüse, Joghurt, Quark, Obst oder kalte Getreidegerichte (z. B. Couscous, Hirse, Bulgur).
  • Gut zu wissen: Viele Obst- und Gemüsesorten (z. B. Wassermelone, Gurke, Tomate) enthalten viel Wasser und helfen somit doppelt.
  • Verdauung unterstützen: Lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen als eine große Portion.

3. Räume kühlen und abschirmen

Eine der wirksamsten Strategien gegen Hitzebelastung ist es, die Wohnung tagsüber angenehm zu halten.

  • Morgens und abends: Kräftig durchlüften, solange es draußen kühler ist.
  • Tagsüber: Fenster und Rollläden schließen, Vorhänge zuziehen. Ein Sonnenschutz von außen (z. B. Markisen) wirkt besonders effektiv.
  • Zusätzlich: Feuchte Tücher vor den Fenstern oder ein feuchtes Laken im Raum können für Kühlung durch Verdunstung sorgen.

Ventilatoren: Sie bringen Erleichterung – am besten in Kombination mit feuchten Tüchern oder einer Wasserschale davor.

4. Den Körper sanft abkühlen

Direkte Abkühlung tut gut, wenn sie sanft erfolgt. Zu kaltes Wasser kann den Kreislauf schocken.

  • Ideen: Lauwarme Duschen, Armbäder, Fußbäder oder ein feuchtes Tuch im Nacken.
  • Zwischendurch: Gesicht und Unterarme mit kühlem Wasser benetzen.
  • Traditionell bewährt: Wadenwickel mit lauwarmem Wasser helfen, den Körper sanft herunterzukühlen.

5. Kleidung und Textilien anpassen

Die richtigen Materialien machen den Unterschied. Was sich leicht anfühlt, unterstützt auch die natürliche Körperkühlung.

  • Empfehlung: Helle, weite Kleidung aus Leinen, Baumwolle oder anderen Naturfasern.
  • Vermeiden: Synthetikstoffe, die Luft stauen und Schweiß schlechter aufnehmen.
  • Auch wichtig: Atmungsaktive Bettwäsche fördert die Luftzirkulation und hilft dabei, überschüssige Wärme abzuleiten. Ein luftdurchlässiges Schlafklima – beispielsweise durch leichte Decken, dünne Laken und eine gut belüftete Matratze – unterstützt erholsamen Schlaf, auch in warmen Nä
  • Empfehlung für Bettwäsche: Ideal sind Materialien wie Baumwolle (besonders Perkal oder Seersucker), Leinen oder Tencel/Lyocell. Diese Fasern sind feuchtigkeitsregulierend, atmungsaktiv und fühlen sich angenehm kühl auf der Haut an. Vermeide Polyester und andere Synthetikstoffe. Sie stauen Wärme und fördern das Schwitzen. Mikrofaserbettwäsche ist wenig luftdurchlässig und oft nicht feuchtigkeitsregulierend.
  • Sommerdecken-Tipp: Verwende statt einer herkömmlichen Bettdecke lieber eine leichte Sommerdecke oder nur ein Baumwolltuch. Alternativ können dünne Tagesdecken aus Naturmaterialien gute Dienste leisten

6. Aktivitäten clever planen

Körperliche Belastung in der Mittagshitze erhöht das Risiko für Erschöpfung und Hitzschlag.

  • Am besten: Sport, Spaziergänge, Gartenarbeit etc. in die Morgen- oder Abendstunden legen.
  • Zwischendurch: Ruhephasen einbauen, auch im beruflichen Alltag.
  • Mittagsschlaf: Kurz und gezielt eingesetzt, kann er helfen, Energie zu tanken.

7. Körpersignale ernst nehmen

Der Körper meldet sich – man muss nur zuhören.

  • Warnsignale: Kopfschmerzen, Schwindel, plötzliche Müdigkeit, Übelkeit, schneller Puls und heiße, trockene Haut.
  • Dann gilt: Kühlen, trinken, hinsetzen – und keine falsche Scheu, Hilfe zu holen.
  • Prävention: Schon bei den ersten Anzeichen handeln und nicht erst warten, bis es kritisch wird.

Fazit: Warte nicht, bis dein Körper Alarm schlägt! Werde aktiv, bevor die Hitze zur Belastung wird!

Hitzewellen sind keine Randerscheinungen mehr, sondern eine ernstzunehmende Herausforderung für unsere Gesundheit. Wer bewusst trinkt, für Abkühlung sorgt, seine Aktivitäten anpasst und die Warnsignale seines Körpers ernst nimmt, kann auch heiße Tage stabil und leistungsfähig meistern.

Hitzevorsorge ist ein Zeichen von guter Selbstfürsorge – jeden Tag aufs Neue!

Du suchst weitere Tipps für heiße Tage? Dann lies auch den ergänzenden Blogartikel Trinken in der Sommerhitze – Gib Wassermangel keine Chance“. Dort erfährst Du, wie du deinen Flüssigkeitshaushalt gezielt stabil halten kannst.