Magnesium wird oft als „Anti-Stress-Mineral“ bezeichnet. Doch nur wenigen ist bekannt, dass es noch viel mehr kann. Es ist an Hunderten von Prozessen im Körper beteiligt. Es ist unverzichtbar für unsere Energie, für Nerven und Muskeln und sogar für unsere innere Ruhe. Obwohl ihre Blutwerte scheinbar normal sind, leiden viele Menschen unter typischen Symptomen eines Magnesiummangels wie Muskelkrämpfen, Nervosität oder Schlafstörungen. Wie kann das sein? Die Antwort liegt darin, dass Magnesium nicht nur in ausreichender Menge vorhanden sein, sondern auch richtig wirken muss. Dabei spielt die Atmung eine entscheidende Rolle, denn die Magnesiumfunktion hängt eng mit der Atmung zusammen.

Was ist Magnesium und warum ist es so wichtig?

Magnesium (Mg²⁺) ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, der an über 300 enzymatischen Reaktionen beteiligt ist. Seine Rolle als Co-Faktor ist besonders wichtig: Unzählige Enzyme, die unsere Energieproduktion, den Zucker- und Fettstoffwechsel oder die Signalübertragung in Muskel- und Nervenfunktionen steuern, sind ohne Magnesium wirkungslos.

Besonders eindrucksvoll zeigt sich das am ATP (Adenosintriphosphat) – unserem wichtigsten Energieträger. ATP liefert zwar Energie, ist aber erst dann „aktiv“, wenn es an Magnesium gebunden ist. Man könnte also sagen: ATP ist die Batterie, doch Magnesium ist der Schalter, der diese Energie nutzbar macht. Ohne Magnesium läuft in unseren Zellen nichts.

Magnesiummangel vs. Funktionsstörung

Ein Magnesiummangel bedeutet, dass die Speicher im Körper nicht ausreichend gefüllt sind. Und das kommt häufig vor – etwa durch anhaltenden Stress, der die Ausscheidung über die Nieren verstärkt, durch einseitige Ernährung, durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Entwässerungsmittel, Protonenpumpenhemmer) oder durch starken Schweißverlust beim Sport oder in heißen Sommern. Ein typischer Mangel zeigt sich in Symptomen wie Muskelkrämpfen, innerer Unruhe, Schlafstörungen oder auch Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck.

Doch nicht immer liegt ein echter Mangel vor – manchmal besteht eine Funktionsstörung bei der Verwendung von Magnesium.  Dabei ist zwar ausreichend Magnesium im Blut vorhanden, es kann jedoch seine Wirkung nicht richtig entfalten. Der Grund dafür liegt im inneren Milieu des Körpers: Magnesium kann seine Signalwirkung nur dann zuverlässig entfalten, wenn der pH-Wert und der Kohlendioxidgehalt (pCO₂) in Balance sind. Ist dieses Gleichgewicht verschoben – etwa durch eine chronisch veränderte Atmung – bleibt das Magnesium quasi „blockiert“. So können Symptome entstehen, die einem Mangel gleichen, obwohl der Magnesiumspiegel normal ist. Ein normaler Magnesium-Blutwert allein ist daher wenig aussagekräftig.

Atmung und Magnesium – das unterschätzte Zusammenspiel

Atmung und Magnesium sind enger verbunden, als man zunächst ahnen mag. Die Atmung steuert den Gehalt an Kohlendioxid im Blut. Dieses Gas ist weit mehr als ein Abfallprodukt – es ist ein entscheidendes Signalmolekül, das den pH-Wert beeinflusst und so die Wirkung von Magnesium in den Zellen bestimmt.

  • Bei Hyperventilation, also zu schnellem, flachem Atmen, sinkt der CO₂-Spiegel. Das Blut wird alkalischer und Magnesium verliert einen Teil seiner Wirksamkeit. Betroffene spüren dies oft in Form von Nervosität, innerer Unruhe oder Muskelkrämpfen – so, wie bei einem Magnesiummangel.
  • Bei Hypoventilation, also einer zu flachen oder unvollständigen Ausatmung, steigt der CO₂-Spiegel. Das Milieu wird saurer, und Enzyme können in ihrer Wirkung beeinträchtigt werden. Auch in diesem Fall verliert Magnesium an Funktionskraft.
  • Nur bei optimaler, reflexiv gesteuerter Atmung – mit einem ausgewogenen CO₂-Spiegel – kann Magnesium seine volle Wirkung entfalten.

Das erklärt, warum Menschen mit Stress, Angst oder chronisch dysfunktionaler Atmung häufig Symptome entwickeln, die an einen Mangel erinnern, obwohl eigentlich genug Magnesium vorhanden ist. Erst wenn Atmung und inneres Milieu wieder im Gleichgewicht sind, kann Magnesium seine schützende Rolle vollständig übernehmen.

Symptome und Folgen von Magnesiummangel

Magnesium ist in nahezu allen Geweben und Organen aktiv und ein Defizit zeigt sich deshalb in vielen unterschiedlichen Bereichen:

  • Nervensystem: Ein Mangel macht sich durch Nervosität, innere Unruhe und Schlafprobleme bemerkbar. Die Betroffenen fühlen sich gereizt, haben Schwierigkeiten abzuschalten und leiden häufiger unter Angstgefühlen.
  • Muskeln: Ohne ausreichend Magnesium kommt es leicht zu Muskelkrämpfen, Verspannungen oder Zittern. Auch eine schnelle Ermüdbarkeit bei körperlicher Belastung ist typisch.
  • Herz-Kreislauf-System: Magnesium ist wichtig für die Entspannung der Blutgefäße. Fehlt es, steigt die Gefahr für Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen.
  • Stoffwechsel: Magnesium ist eng mit der Insulinwirkung verbunden. Ein Mangel kann die Insulinsensitivität herabsetzen und so die Entstehung einer Insulinresistenz fördern, was ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes ist.

Langfristig schwächt ein schlechter Magnesiumstatus den Energiezustand und die Widerstandskraft des Körpers. Er begünstigt eine chronische Erschöpfung des Organismus, die weitreichende Folgen für die Gesundheit bzw. die Krankheitsentstehung haben kann.

Magnesium richtig supplementieren

Welche Magnesiumsalze gibt es?

  • Magnesiumcitrat: Diese Form ist sehr gut bioverfügbar, das heißt, der Körper nimmt es schnell auf. Es eignet sich besonders, wenn ein rascher Ausgleich nötig ist. Allerdings kann Citrat in höherer Dosierung abführend wirken, weshalb Menschen mit empfindlichem Darm vorsichtig dosieren sollten.
  • Magnesium-Bisglycinat: Diese Verbindung ist sehr gut verträglich und wirkt gleichzeitig beruhigend. Sie ist ideal für Menschen, die unter Stress, Schlafstörungen oder Magenproblemen leiden.
  • Magnesiummalat: Diese Form unterstützt die Energieproduktion und wird oft bei Erschöpfung oder chronischer Müdigkeit empfohlen. Sie kann dazu beitragen, die Zellen wieder leistungsfähiger zu machen.
  • Magnesiumoxid: Dieses Salz enthält besonders viel Magnesium pro Gramm, wird aber nur schlecht aufgenommen. Es eignet sich deshalb eher bei Verstopfung oder wenn kurzfristig ein abführender Effekt erwünscht ist.
  • Magnesiumsulfat (Bittersalz): Diese Form wird vor allem medizinisch eingesetzt, beispielsweise zur Darmreinigung. Für die tägliche Versorgung ist sie ungeeignet, da sie stark abführend wirkt.

Dosierungsempfehlungen

Die allgemeine Empfehlung liegt bei etwa 300–400 mg pro Tag.

Unter besonderen Umständen – etwa bei Stress, intensiver sportlicher Belastung oder in der Schwangerschaft – kann der Bedarf auch höher sein. In solchen Fällen sind Dosierungen bis etwa 500 mg pro Tag oder mehr möglich, wobei auf den individuellen Bedarf und die Verträglichkeit zu achten ist.
Wichtig ist, die Tagesmenge auf mehrere Portionen zu verteilen. So wird das Magnesium besser aufgenommen und mögliche Magen-Darm-Beschwerden werden reduziert.

Tipps zur optimalen Aufnahme

Magnesium lässt sich durch einige kleine Maßnahmen besser nutzen:

  • Es sollte nicht gleichzeitig mit hochdosiertem Zink oder Kalzium eingenommen werden, da diese Mineralstoffe um die Aufnahme im Darm konkurrieren.
  • Viele Menschen profitieren davon, Magnesium abends einzunehmen, da es entspannend wirkt und einen erholsamen Schlaf fördern kann.
  • In Kombination mit Vitamin B6 oder Taurin wird die Aufnahme in die Zellen verbessert.

7. Fazit – Magnesium ist ein stiller, aber bedeutender Schutzfaktor!

Magnesium ist weit mehr als nur ein Mineral für Muskeln. Es ist ein Schlüsselfaktor für Energie, Ruhe und innere Balance. Damit Magnesium jedoch wirken kann, sind nicht nur ausreichende Mengen im Körpererforderlich, sondern auch ein stabiles inneres Milieu. Dies hängt eng mit einer natürlichen, reflexgesteuerten Atmung zusammen.

Eine magnesiumreiche Ernährung, ergänzt durch eine gezielte Supplementierung und unterstützt durch eine ausgeglichene Atmung, schafft die Grundlage für mehr Gelassenheit, bessere Energie und langfristige Gesundheit. Magnesium ist somit ein stiller, aber unverzichtbarer Schutzfaktor gegen viele Beschwerden unserer Zeit.

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